Kinoschulvorstellung: „Walther Kaufmann – Welch ein Leben“
Am Dienstag, den 24.09. 2024 erlebten die Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen eine ganz besondere Vorstellung des Kinodokumentarfilms „Walter Kaufmann – Welch ein Leben“ im Central-Kino Hof. Der Film von Karin Kaper und Dirk Szuszies erzählt die bewegende Lebensgeschichte des jüdischen Autors Walter Kaufmann, der in seinem außergewöhnlichen Leben die Geschichte des 20. Jahrhunderts hautnah erlebte.
Walter Kaufmann floh als Jugendlicher vor den Nazis nach England, bereiste Japan nach dem Abwurf der Atombombe und war fasziniert von der Revolution in Havanna sowie der schwarzen Bürgerrechtsaktivistin Angela Davis. Der Film gibt einen tiefen Einblick in seine Erlebnisse und die prägenden Ereignisse seiner Zeit.
Nach der Filmvorführung hatten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, mit der Regisseurin Karin Kaper ins Gespräch zu kommen. Obwohl die Fragen nach dem ergreifenden Kinoerlebnis zunächst etwas zögerlich formuliert wurden, zeigte sich bald, dass vor allem das Privatleben von Herrn Kaufmann und die Entstehungsbedingungen des Films das Interesse der Schülerinnen und Schüler weckten.
Karin Kaper erklärte, dass die Grundlage des Films auf zahlreichen privaten Briefen und persönlichen Interviews mit Herrn Kaufmann basiere, die es ermöglichten, ein authentisches Bild von Kaufmanns Leben zu zeichnen. Die Pandemie stellte jedoch, wie Frau Kaper bei ihren Ausführungen zur Entstehung des Films betonte, eine besondere Herausforderung dar. Die Kameraleute vor Ort mussten unter strengen Auflagen arbeiten und waren auf präzise Hinweise der Regisseure angewiesen, die aufgrund der Pandemie nicht aus Deutschland ausreisen konnten, um das Bildmaterial an den verschiedenen, bedeutenden Orten der Welt einzufangen.
Auf die Frage, ob Walter Kaufmann den fertigen Film noch vor seinem Tod im Alter von 97 Jahren gesehen habe, musste die Regisseurin leider verneinen.
Die Schülerinnen und Schüler waren sichtlich beeindruckt von den Erzählungen und dem Lebensweg von Walter Kaufmann. Diese Veranstaltung war nicht nur eine lehrreiche Erfahrung, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und die Bedeutung von Kunst und Film in der Vermittlung historischer Themen zu erkennen.
Wir danken Karin Kaper für ihre inspirierenden Einblicke und nicht zuletzt dem Verein der Ehemaligen und Freunde des Gymnasiums Münchberg für die Übernahme der Buskosten.