Suchtprävention in Hof
Die Zehntklässler unseres Gymnasiums waren sichtlich berührt, nachdem sie gemeinsam mit anderen Schülerinnen und Schülern im vollbesetzten Central-Kino in Hof den Kurzfilm „Erinnerungen einer vergessenen Kindheit“ angesehen hatten. Die Vielzahl an Fragen, die die Jugendlichen im Anschluss an die Vorführung an die anwesenden Experten richteten, verdeutlichte, wie sehr sie der Film angesprochen hatte.
Kathrin Weißerth, stellvertretende Leiterin der KPI Hof, betonte vor dem Filmstart, wie wichtig es sei, die Jugendlichen nicht allein mit den Inhalten des Films zu lassen. Der Regisseur Lars Smekal beleuchtet in seinem Werk das Thema Sucht im Elternhaus aus der Sicht eines Kindes. Die Geschichte ist eindringlich und emotional, basierend auf Smekals eigenen Erfahrungen mit alkohol- und spielsüchtigen Eltern. Während der Vater Rudi verzweifelt versucht, das verlorene Familienglück am Spielautomaten zurückzugewinnen, ist der Junge Niklas oft allein mit seiner alkoholsüchtigen Mutter Anna und kämpft mit dem inneren Konflikt zwischen dem Wunsch, seinen Eltern zu helfen, und dem Drang, aus seinem Zuhause zu fliehen.
Eine der ersten Fragen der Jugendlichen an den Regisseur war: „Haben sich Ihre Eltern den Film angesehen?“ Zudem interessierten sie sich für rechtliche Aspekte wie: „Wann wird Vernachlässigung strafbar?“ Diese Frage richteten sie an Hubert Pürner, Richter am Amtsgericht Hof, der insbesondere das Problem der Co-Abhängigkeit betonte. Auch praktische Anliegen wurden thematisiert: „Was kann ich als Angehöriger oder Freund tun? Wo finde ich Hilfe?“ Diese Fragen stellte die Gruppe Christiane Rothemund von der Suchtberatungsstelle, die vor allem darauf hinwies, wie wichtig es ist, als Angehöriger oder Freund auf die eigenen Ressourcen zu achten. Günter Strobel, der selbst als Familienvater mit Alkoholsucht konfrontiert war, wurde gefragt, ob er jemals selbst erkannt hat, dass er süchtig ist. Sein Schicksal spiegelt sich in der Handlung des Films wider, da es einst seine Tochter war, die auf die Probleme aufmerksam machte.
Die Veranstaltung wurde von Kriminaloberkommissarin und Suchtpräventionsbeamtin Stefanie Vollert von der KPI Hof in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis „Unsere Stadt gemeinsam gegen Drogen“ initiiert und organisiert. Ein besonderer Dank gilt Frau Vollert, die es uns trotz der hohen Nachfrage ermöglicht hat, an dieser wichtigen Veranstaltung teilzunehmen.